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Wie eine effektive Funktionsuntersuchung aussieht - oder auch nicht

Funktionsstörungen sind ein Alltagsproblem, das viele Patienten betrifft. Somit hilft es wenig, wenn nur ein paar Spezialisten mit aufwändigen und kostspieligen Untersuchungen eine Diagnose stellen können. In der Regel wird ein Patient mit seinem Problem den Zahnarzt aufsuchen, doch welche Mittel stehen diesem zur Verfügung? Eine einfache und schnell durchzuführende Funktionsuntersuchung, mit der dennoch ein funktionelles Problem sicher identifiziert werden kann, ist gefragt. 

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Wenn die neue Zahnhalsfüllung zu hoch ist: Das Phänomen der Selbstüberprüfung

Kennen Sie das auch: Ein paar Wochen nach dem Legen einer Zahnhalsfüllung kommt der Patient in die Praxis und glaubt, dass der Zahn jetzt zu hoch sei. Es kann auch vorkommen, dass ein Patient sich über einen wurzelbehandelten Zahn beklagt, der auf Kälte reagieren würde. Wer mit einem entschiedenen "kann nicht sein!" reagiert, irrt allerdings. Denn beide Erscheinungen haben eine gemeinsame Ursache. 

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Gibt es eine CMD ohne Bruxismus?

Die genaue Antwort lautet: Ja, aber nur in ganz bestimmten Ausnahmefällen. Eine solche Ausnahme liegt vor, wenn ein Trauma zu funktionellen Beschwerden führt, wie eine Weisheitszahnentfernung, ein Unfall oder das Schlafen auf dem Bauch. Von sehr viel größerer Relevanz in der Praxis sind allerdings Beschwerden aufgrund einer Fehlfunktion, und diese sind ohne Bruxismus definitiv nicht vorstellbar. 

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Der Musculus pterygoideus lateralis ist der wichtigste Indikator

Vereinzelt wird bezweifelt, ob der Musculus pterygoideus lateralis überhaupt palpierbar ist. Andere glauben, dass er beim Palpieren immer schmerzhaft sei und dass daher eine Druckdolenz keine Aussagekraft hat. Dass er getastet werden kann, wurde am anatomischen Präparat gezeigt. Dass er keineswegs immer schmerzhaft ist, zeigt die praktische Erfahrung. Mehr noch, die Palpation dieses Muskels ist eine der aussagekräftigsten Untersuchungen überhaupt.

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Über Sinn und Unsinn einer Therapie des Bruxismus

Vereinzelt wird empfohlen, Patienten über das Vorliegen eines Bruxismus und mögliche schädliche Auswirkungen zu informieren. Was die Therapie des Bruxismus angeht, ist man nicht zimperlich: Die Anwendung von Botulinumtoxin bei Erwachsenen und von Aufbissschienen bei Kindern wird ernsthaft in Betracht gezogen. Doch wer solchen Empfehlungen folgt, hat die Mechanismen des Bruxismus ganz sicher nicht verstanden. 

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Okklusionsprüfung - aber richtig

Es gibt viele Möglichkeiten, die Okklusion zu prüfen. Die einfachste Form der Okklusionsprüfung ist der Klappertest im CMD-Screening nach Ahlers und Jakstat. Am häufigsten wird die Anwendung von dünner Okklusionsfolie oder von Shimstock empfohlen, manchmal auch die Anfertigung von Okklusogrammen aus Silikon. Leider sind all diese Methoden im Hinblick auf die Diagnose einer CMD vollkommen ungeeignet. 

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Welche Rolle Funktionsstörungen in der Praxis spielen

"In meiner Praxis sind Funktionsstörungen ziemlich selten. Und die wenigen Betroffen kann ich gut mit einer Aufbissschiene behandeln." Diese Aussage könnte gut von mir selber stammen - aus der von Unkenntnis geprägten Anfangszeit meiner Praxis. Mittlerweile ist klar: Ein Großteil von Beschwerden und vor allem von Nachbeschwerden nach Behandlungen aller Art hat eine ausgeprägte funktionelle Komponente. 

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Mythen und Wahrheiten über das Einschleifen

Der Nutzen des Einschleifens wird kontrovers diskutiert. Diejenigen, die Einschleifen im Mund ablehnen, bedienen sich der Narrative eines übergroßen Substanzverlust oder einer damit einhergehenden Bisslageveränderung. Andere wiederum glauben, dass immer eine Modellanalyse im Artikulator vorausgehen sollte. Doch es gibt viele gute Gründe, um auf eine direkte Einschleiftherapie zu setzen, zumal sie in vielen Fällen deutliche Vorteile gegenüber einer Schienentherapie bietet. 

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